Ein Flohmarktbesuch mit Folgen

Tropigarde - Wie alles anfing

Die Gründungsgeschichte der Tropi Garde ist eigentlich fast jedem bekannt. Alles begann mit acht Freunden auf einem Lütticher Flohmarkt. Im Oktober 1970 war diese Clique (Elisabeth und Albert Gehlen, Hubert Crott, Helga Schultheis, Hedi und Hubert Minten, Marlene und Manfred Savelsberg) auf der Suche nach einem schönen Karnevalskostüm. Nicht mehr und nicht weniger. An einen Verein dachte damals noch niemand. Per Zufall fand man tropische Helme aus der belgischen Kolonialzeit für je 75,- belgische Francs, ziemlich hässliche olivgrüne Unterhemden und das bis heute erhalten gebliebene Halstuch in rot mit weißen Punkten.

Inspiriert durch den Film „Das Dschungelbuch“, den man gemeinsam schon zwei Mal im Elysee gesehen hatte, wurde an eine Dschungel-Polizei gedacht, die für den Urwald gut gerüstet sein sollte. Helm und Hemd in oliv zur Tarnung, das Tuch für den Schweiß, der Topf (nur für die Herren) für menschliche Bedürfnisse genau wie das Toilettenpapier (nur bei den Damen). „De Helpe för de Box“, bei den Frauen verkehrt herum nach dem Werbe-Slogan Zauberkreuz: „Hebt und teilt“ und die Sockenhalter über der Hose an weißen Socken. Für die Hygiene am Hut eine Zahnbürste und in der Hand die Klobürste. Ein perfektes Kostüm für die Session 1970 / 71 war kreiert, nur für die Clique, nur für ein Jahr...

Dann erst entstand die Idee, die etablierten Karnevalsvereine in Aachen ein wenig auf die Schippe zu nehmen, also kamen möglichst viele skurrile Orden dazu: Katzenaugen, Gläserdeckel von sauren Gurken, das kleine rosa „Kamerpöttchen“ mit Papier usw. Auch der Name musste mit dem Urwald zu tun haben, und so einigte man sich letztendlich auf Tropi Garde. (Natürlich dachte keiner der grundkatholischen Gründer aus der Pfarrjugend St. Josef daran, Tropi könne mit „trotz Pille“ übersetzt werden.) So ausstaffiert marschierte man im Karneval 1971 unaufgefordert bei einigen (damals) kleineren Gesellschaften ein und sang den Sessionshit „Dat Bure Bübele mag i net“. Noch immer glaubten alle an eine Eintagsfliege...